Die genauesten Temperaturen – gemessen in: Fulda

Klasmeier im Münsterfeld steht seit über 35 Jahren für höchste Präzision in der Kalibrier- und Messtechnik 

 

Schon gewusst? In Fulda befindet sich das genaueste privatgeführte Temperaturkalibrierlabor Deutschlands. Das bedeutet konkret: Für viele handelsübliche Markengeräte – sei es nun das Fieberthermometer, die Waschmaschine, der Backofen, die Temperaturanzeige im Bordcomputer eines Flugzeuges oder im Display eines Autos – gibt es eine Verbindung nach Fulda, genauer gesagt zur Klasmeier Kalibrier- und Messtechnik GmbH. Denn mit unseren Dienstleistungen kann sichergestellt werden, dass die im Gerät gemessene beziehungsweise angezeigte Temperatur auch der tatsächlichen Temperatur nach der nationalen und internationalen Norm entspricht.

 

 

 

 

 

Messungen mit chemischen Elementen wie Zink,
Aluminium oder Gallium

 

Wer das helle und geräumige Labor der Klasmeier GmbH in der Flemingstraße 12-14 betritt, nimmt als erstes die angenehm kühle Luft wahr: Hier wird die Raumtemperatur bei konstanten 22°C gehalten, um für eine optimale Funktion der hochmodernen Kalibriereinrichtungen zu sorgen. Die zahlreichen Kalibratoren sind ganz unterschiedlich konzipiert und bieten für jeden Kalibrierauftrag die richtige Lösung: Es gibt Blockkalibratoren, Kalibrierbäder oder Kalibrieröfen – und gemessen wird mit ganz verschiedenen chemischen Elementen, von hochreinem Wasser über Silber, Quecksilber, Zink oder Zinn bis hin zu weniger bekannten Elementen wie Argon, Gallium oder Indium.

 

 

 

 

 

 

 

Hauseigene Manufaktur für eXacal Präzisionsthermometer

 

Gleich gegenüber dem Labor befindet sich die hauseigene Manufaktur, in der eXacal Präzisionsthermometer in sorgfältiger Handarbeit hergestellt werden. „Irgendwann sind wir an den Punkt gekommen, dass wir auf dem Markt keine kundenspezifisch genauen Referenzthermometer mehr für unsere Messungen finden konnten. Also haben wir 2015 mit vierjähriger Entwicklungsarbeit begonnen, selbst Thermometer herzustellen, die für präzise Temperaturmessungen oder als Labor-Normal in einem Temperaturbereich von -200°C bis 1200°C  verwendet werden können“, erklärt Geschäftsführer Thomas Klasmeier.

 

 

 

 

 

 

Breiter Kundenstamm aus Industrie und Forschung

 

Der Diplom-Ingenieur hat die Geschäftsführung vor fünf Jahren von seinem Vater Peter Klasmeier übernommen. Seitdem hat Thomas Klasmeier das Portfolio kontinuierlich erweitert: Neben dem Vertrieb inklusive Wartung und Service von Kalibriergeräten gehören heute auch der Kalibrierdienst sowie die Herstellung von Präzisions-Thermometern und Schulungsseminare zum Angebot des Familienbetriebes. Zu den Kunden zählen neben Industriebetrieben aus den Bereichen Automotive, Luftfahrt oder Elektronik auch Forschungsinstitute oder Hochschulen, die allesamt gerne auf die exakt arbeitenden Experten aus Fulda setzen.

 

 

 

Unternehmensgründung im Jahr 1986 durch Peter Klasmeier

 

„Angefangen hat alles 1986, als sich mein Vater als Ingenieur selbstständig gemacht und maßgeschneiderte Kalibrierungstechnologien für Unternehmen entwickelt und ausgeführt hat. Zuvor war er bei einer größeren Firma aus Fulda für die Entwicklung von Thermometern zuständig gewesen und hatte sich mit der Frage beschäftigt, wie präzise Thermometer eigentlich funktionieren“, blickt Thomas Klasmeier auf die Geburtsstunde der Firma Klasmeier zurück. Damals gab es den Begriff Kalibrieren noch gar nicht: „Die Überprüfung, ob die Thermometer-Angaben auch tatsächlich der Norm entsprechen, haben seinerzeit sogenannte staatliche Eichämter vorgenommen, die es heute in der Form gar nicht mehr gibt.“ Seither ist Klasmeier immer weiter gewachsen – und damit auch die Mitarbeiterzahl von anfänglich einer einzelnen Bürokraft zu einem 15-köpfigen Team.

 

 

 

Akkreditiertes und herstellerunabhängiges Labor

 

„Bei den Temperaturkalibrierungen sind wir längst bundesweit führend, das kann niemand so gut wie wir“, sagt der Diplom-Ingenieur nicht ohne Stolz. Doch was ist eigentlich eine Kalibrierung? „Vereinfacht gesagt, prüfen wir in einer Kalibrierung das betreffende Thermometer auf seine Genauigkeit, zum Beispiel mit einem höherwertigen Referenzthermometer.“ Dafür gibt es dann vom Klasmeier-Labor einen Kalibrierschein mit Akkreditierungssymbol. „In unserem akkreditierten und herstellerunabhängigen Labor kalibrieren wir Temperatur-Normale mit den kleinsten Messunsicherheiten im DAkkS – das steht für Deutsche Akkreditierungsstelle. Wir durchlaufen dafür quasi permanent ein teures und aufwändiges Akkreditierungsverfahren, das fünf Jahre gilt und alle 18 Monate überprüft werden muss. Neben dieser nationalen Akkreditierung verfügen wir damit außerdem über die weltweit anerkannte Akkreditierung der ILAC MRA, einer internationalen Vereinigung von Akkreditierungsstellen“, ergänzt der Diplom-Ingenieur.

 

 

 

 


 

 

Vergleichs- und Fixpunktkalibrierungen mit höchster Präzision

 

„Wir nehmen entweder eine Vergleichskalibrierung im Temperaturbereich von -196°C bis 1200°C mit hochgenauen Referenzthermometern vor oder eine Fixpunktkalibrierung in einem Temperaturbereich von -189°C bis 961°C“, gibt Thomas Klasmeier einen Einblick in die Geheimnisse der Thermodynamik. Fixpunktkalibrierung? „Temperaturfixpunkte sind feste, unveränderliche Temperaturen, auf denen die Temperaturskala beruht. Das hat schon Anders Celsius in der Celsius-Skala gemacht und damit festgelegt, dass zum Beispiel die Temperaturen, bei denen Wasser vom festen in den flüssigen beziehungsweise vom flüssigen in den gasförmigen Zustand übergeht bei 0°C und 100°C liegen“, sagt Thomas Klasmeier. Solche Fixpunkte gibt es aber auch für andere chemische Elemente, zum Beispiel für Aluminium, dessen Erstarrungspunkt bei exakt 660,323°C liegt.

 

 

 

 

 

Erster Anbieter in Deutschland für Temperatur-Seminare

 

„Und wer es noch ein bisschen technischer mag: Neben den Temperaturmessungen mit den zwei Fixpunkten Schmelz- und Erstarrungspunkt gibt es auch noch so genannte Tripelpunkte, wenn also gleich drei verschiedene Aggregatzustände zur gleichen Zeit erreicht werden. Solche Messungen sind dann eben etwas genauer, natürlich auch deutlich aufwendiger und kostenintensiver. Wenn wir mit hochreinem Wasser eine Messung mittels Tripelpunkt vornehmen, muss entsprechend noch eine weitere Komponente hinzukommen – der Druck, denn in unserer normalen Atmosphäre gibt es bei Wasser nicht den gleichzeitigen Zustand von flüssig, gasförmig und fest. Dies gelingt nur bei 0,01°C und circa 6 Millibar“, erklärt der Diplom-Ingenieur, der übrigens selbst einen Großteil der Schulungen im Seminarraum der Klasmeier GmbH vornimmt. „Das Wissen, das wir hier vermitteln, ist so hochspezifisch, dass es in der Regel nicht Teil eines Ingenieur-Studiums ist. Entsprechend kommen die Teilnehmer nicht nur aus der Industrie, sondern zu einem Großteil aus der Forschung, zum Beispiel von Hochschulen.“ Bereits seit 1994 veranstaltet Klasmeier als erster Anbieter Deutschlands Seminare in Fulda – inzwischen konnten rund 1600 Teilnehmer ihre Schulungsurkunde in Empfang nehmen.